Gersteinweg

Haus Dahl.

Haus Dahl wurde in den Jahren 1820 – 1823 von dem Hagener Landrat Friedrich Gerstein als Wohnhaus im klassizistischen Stil auf den Fundamenten eines ehemaligen burgähnlichen Gebäudes

errichtet. Unterschiedliche noch vorhandene Abbildungen aus dem späten 18. Jahrhundert zeigen dieses Gebäude mit einem bzw. zwei Türmen. Früher gehörte zu Haus Dahl ein umfangreicher land und forstwirtschaftlicher Grundbesitz von fast 500 ha sowie mehrere Pachthöfe links und rechts der Volme. Zum Schloss Hohenlimburg besteht eine traditionell enge Bindung, da Mitglieder der Familie Gerstein über 150 Jahre die Verwalter des Schlosses Hohenlimburg sowie der Stammsitz des Fürstengeschlechts zu Bentheim – Tecklenburg in Rheda – Wiedenbrück stellten. Haus Dahl wurde 1953 von den Erben der Familie Gerstein an die Spar- und Darlehnskasse Dahl (heute Märkische Bank Hagen) verkauft und dient seitdem als Wohn- und Bürogebäude,

Auf dem Bollwerk.

Der Überlieferung zufolge siedelte das Dahler Adelsgeschlecht zunächst (schon vor dem 13. Jh,?) auf einem Felssporn oberhalb des Volmetals, genauer: am oberen Ende der heutigen Straße „Zum

Bollwerk“. Wie der Adelssitz ausgesehen hat, ist unbekannt – vielleicht wurde eine durch Wall und Palisaden geschützte Turmhügelburg bewohnt.Wall – Reste sind am Waldrand noch heute deutlich erkennbar. Inmitten der Wall – Anlage: ein Fachwerk Kotten (gebaut um 1800, im Kern älter, schon 1474 genannt). Unterhalb der Burg: eine inzwischen durch Neu- und Umbauten stark entstellte Villenkolonie des frühen 20.Jh. (zum Teil Formen des Spät- Jugendstils zeigen, Architekten A. Keydel, A. Biebricher und G. Quehl) sowie mehrere „kirchliche Bauten“ (ehem. Pfarrwitwenhaus von 1731, Ribbertstraße 7, Küsterhaus um 1700, Zum Bollwek 5, Pfarrhaus des bedeutenden Pfarrer Bädecker, 1804 mehrfach umgebaut).

Ribberthof.

Dieser Hof gilt als eines der ältesten Wohnplätze Hagens. Laut Heimatforschung existierte er bereits im 11. Jh. : der Erzbischof von Köln übereignete ihn 1096 der Abtei Siegburg, die zumindest noch im 15.

Jh. über ihn verfügte. Auf der Hofseite entstand um 1760 ein neues Gebäude, welches 1954 abgetragen und unter Verwendung des alten Fachwerkgiebels, des Baumaterials und von Teilen der Inneneinrichtung neu errichtet wurde. 1902 ermöglichte der Hohenlimburger Textilfabrikant Ribbert (gestorben 1922) den Kauf des gesamten Ambrocker Anwesens für die Gründung und Errichtung einer „Lungenheilstätte“ (1903). Kleine Randnotiz: Am Hof entstand 1903 ein großer Stall für 25 Kühe, um die TBC – Kranken in der Klinikum stets mit frischer Milch versorgen zu können.

Wallburg.

Hier am Minnerberg – unweit des schon im Mittelalter genannten Hofes Ambrock – findet der Besucher im Wald Reste unter etwa 100 x 50 Meter großen Fliehburg. Zu sehen sind mehrerer hintereinander

gestaffelte Steinwälle und Spuren von Spitzgräben. Genauere Einzelheiten über die Ambrocker Fliehburg sind nicht bekannt. Einer oft geäußerten Legende zufolge wurde diese Wallburg von den Sachsen vor 775 angelegt, doch ist dies äußerst unwahrscheinlich. Wahrscheinlich stammt sie erst aus dem frühen 10. Jh. (was auch durch einige Scherbenfunde belegt wird=. Heinrich I. (sächsischer Herzog, 919 zum deutschen König gewählt) ließ damals in Mitteleuropa eine Fülle von (Flieh-) Burgen bauen, um seinen Untertanen besseren Schutz vor Überfällen bieten zu können („Burgenordnung“ beschlossen 926 in Worms). Die Maßnahme richtete sich insbesondere gegen die Ungarn.

Auf dem Stein.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bestand diese Ortslage lediglich aus den ersten drei Häusern, dem Bauernhof der Familie Isenberg. Zudem diente die Straße als Zuwegung zum Hofe Brake sowie in

nordwestlicher Richtung als als eingetragener Kirchweg des Hofes Lehrkind. Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb der Hagener Ingenieur Maximilian Gerstein den Hof sowie die oberhalb davon gelegenen Wiesen, auf denen er 1908 das heutige Haus Nr. 12 und 1914 das Haus Nr. 10 durch den Hagener Architekten Sander errichten ließ. Beide Gebäude stehen, ebenso wie die erwähnten drei ehemaligen Bauernhäuser heute unter Denkmalschutz. Die Straße auf dem Stein wurde im Zuge dieser Baumaßnahmen noch vor dem ersten Weltkrieg in ihrem heutigen Verlauf fertig gestellt.

Wilhelmstein und Bowlenplatz.

Der Gedenkstein wurde im Jahre 1909 von Berta Gerstein geb. zur Nedden ihrem Schwiegervater Wilhelm, Sohn des Erbauers von Haus Dahl, gewidmet, da er in großem Umfang für die Aufforstung

  

und wirtschaftliche Nutzung der heimischen Wälder gesorgt hatte. Ursprünglich stand dieser Stein an anderer Stelle und zwar im südöstlichen Teil des Asmecker Bachtals, welches früher zum Grundbesitz von Haus Dahl gehört hatte. Er wurde im Jahre 1998 an diesem Platz versetzt. Der wenige Meter rechts des Baches unterhalb gelegene „Bowlenplatz“ war der Lieblingsplatz von Wilhelms Sohn Maximilian, an dem er an manchen Tagen bei einem guten Tropfen Entspannung und Ruhe finden konnte. Hier wurden auch einige Familienfeste im Schatten der noch heute stehenden Grenz-buchen gefeiert.In den Jahren 2004/2005 haben zwei Urenkel von Max Gerstein diesen Platz zu Ehren ihres Vorfahren, der im Jahr 2005 seinen 150jährigen Geburtstag gefeiert hätte, wieder hergestellt und, mit einer Steinbank versehen, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Hunsdiek und Brechtefeld.

Direkt auf der Wasserscheide zwischen Volme und Nahmer- / Lennetal existierten jahrhundertelang (genaues Alter unbekannt) zwei Güter: Hunsdiek und Brechtefeld. Gelegen im einstigen Grenzbereich

  

zwischen den Grafschaften Mark und Limburg stellten sie eine Besonderheit dar, die Bewohner wohnten zwar zum Kirchspiel Dahl (und waren somit „Märker“), aber juristisch galten sie bis Ende des 18. Jh. als Untertanen der Limburger Grafen, da Hunsdiek und Brechtefeld in Seinem Eigentum stehende und seiner Versorgung dienende „Kammergüter“ waren, folglich waren ihm die hiesigen Bauern zu Abgaben und Diensten verpflichtet. Spätestens im frühen 19. Jh. ist dann die ev. Kirchengemeinde Dahl im Besitz eines „Gutes zu Hunsdiek“, das 1871 an Rechtsanwalt Gerstein verkauft wird. Unser Wanderweg kreuzt hier die alte Märkische Eisenstraße (Transport von Eisen aus dem Siegerland nach Hagen), einer ähnlichen Streckenführung folgt heute die Autobahn 45.

Röhrenweg.

Anfang des 18. Jahrhunders – im großen Steinernen Wasserbehälter im ehemaligen Küchen – und Kastellanhaus ist die Zahl 1739 eingemeißelt – erhilt die Burg die für die damalige Zeit modernste

Wasserversorgung. Das Wasser wurde hier im Quellgebiet des Wesselbaches in Brunnen gesammelt und in Röhren in die Burg geleitet. Die Röhren bestanden aus 4 – 7 Meter langen Baumstämmen aus Lärchen – oder Kiefernholz die maximal 30 cm dick waren und im Kern 15 cm ausgehöhlt wurden. Metallringe aus Bandeisen wurden am Rohrende angebracht und verhinderten das Reißen der Baumstämme. Verbunden wurden die einzelnen Leitungsstücke mit Gussrohr-stutzen und Kupfer-flanschen. Die ausgehöhlten, mit Lehm ummantelten Baumstämme wurden unter dem Röhrenweg in 1,20 Meter Tiefe frostsicher und witterungsbeständig verlegt. Im Burgbrunnen können die Röhren heute noch besichtigt werden, unter einer auffällig gestalteten Steinplatte reichen sie bis zur Wasseroberfläche. Im Jahr 1887 wurde die erste gusseiserne Wasserleitung von etwa 8 – 10 cm Außendurchmesser verlegt. Die heutige Wasserversorgung und der Anschluss der einzelnen Gebäude erfolgte in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Schloss Hohenlimburg.

Die mittelalterliche Höhenburg wurde um 1240 auf einem Ausläufer des Schleipenberges erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte ist die Anlage mehrfach baulich erweitert worden. Jedoch sind die

mittelalterlichen Befestigungsanlagen und Gebäude noch heute erhalten Die Familie Gerstein stellte über mehrere Generationen die leitenden Regierungsbeamten der Grafschaft Limburg. Sie förderten nachhaltig die industrielle Entwicklung der Umgebung und waren an dem Ausbau der Schlossanlage beteiligt. Ulrich Gerstein, geb. 1692, baute für Graf Moritz Casimir I. Den barocken Höhengarten in dem er 1750 schwermütig starb. Das Portrait von Ulrich Gerstein, sowie weitere Portraits der Familie befinden sich im Schloss Museum. Die Hölzerne Wasserleitungen des bis hier führenden Röhrenweges endeten in einem Brunnen, der heute noch im Burghof des Schlosses besichtigt werden kann.

Carl Ulrich Gerstein geb. 8.11.1692 zu Langenholzhausen gest. 18.3.1750 Limburg