Runenstein bei Priorei im Volmetal.


Der Runenstein im Tiefental. Durch starke Regenfälle rutschte dieser Stein von seinen ursprünglichen Standort. 1957 verlegte die Stadt Breckerfeld den Stein neben der Priorlinde in Priorei ab. Im Mai 2006 wurde dieser Stein dann nach Hückinghausen verlegt,

Runenstein am Hof Hückinghausen.

Am 16. März 1557 wird Jürgen tor Clusen vor dem Stadtgericht Breckerfeld gerichtlich verhört. Die mächtige Linde neben der Kluse, eines der schönsten Naturdenkmäler Westfalens soll – so sagt die Legende – symbolisch den Herrn im Kreise seiner Jünger darstellen. Jedoch wird bei einer genauen Zählung niemals die Zahl 12 herauskommen, wohl aber 7 und die Sieben war eine heilige Zahl für unsere Vorfahren. Eine unumstößliche Beweisführung wird wohl kaum möglich sein. Beim Rauschen der Blätter lauschen wir

Zeichen auf dem Runenstein.

auf ein Lied aus längst vergangenen Zeiten, aber es bleibt ein ferner, unverständlicher Sang. Die Worte und ihre Bedeutung können wir nicht fassen. Oberhalb der Linde treffen wir in einem Seitental den Runenstein, einen Prophyrblock in dem sonderbare Zeichen

Ehemaliger Standort Runenfelsen.

eingemeißelt sind. Eine Zeitlang hat man diese Runen als Spielerei späterer Zeiten bezeichnet, jedoch dürfte auch hier die Wahrscheinlichkeit der Echtheit zutreffen, nachdem im Werth, bei Dahl ein zweiter Runenfels gefunden wurde und die selben Zeichen trägt. Der Name Priorei ist erst sehr spät nachzuweisen. Meier stellt das erste Vorkommen des Namens im Jahre 1775 bei der Erwähnung des Hammerwerkes fest. Er findet sich aber im ältesten Kirchenbuch der Gemeinde schon im Jahre 1687. In diesem Jahre wird Jacob an der priori ein Söhnlein geboren. Dieser Jacob stirbt 1690.

Der Klusenkotten.

Weiterhin wird der Name in den Jahren 1696 und 1743 erwähnt. (Peter an der priorey) 1686 erscheint Peter auf der Kluse. Beide Namen bezeichnen zwei Kotten die zumindest um 1680 bestanden.

Der Runenstein liegt im düstern Siepen auf Grund und Boden von Hückinghausen. Drei Runenzeichen sind etwa kreisförmig eingeritzt oder eingemeißelt. Eine Deutung ist bis jetzt noch nicht gefunden worden. Jede Rune hat ihren besonderen Wert, und durch die Zusammenstellung einzelner Zeichen sollen bestimmte magische Wirkung erzielt werden.

Priorlinde.

Einen sprachlichen Sinn brauen solche Runenritzungen nicht zu haben, es kommt auf das Vorhandensein bestimmter sinnvoller Zeichen an. Vor einiger Zeit wurden in Dahl bei Schalksmühle Runenzeichen gefunden, die sich auch nicht ohne weiteres in die bisher bekannten Runenaphabete einreihen lassen, sie werden daher vielfach als Sippenzeichen bezeichnet. Sehr bedeutungsvoll dürfte auch sein, dass im Jahre 1960 beim Pflügen auf einem Hückinghauser Acker ein kleiner flacher Stein mit einem eingeritzten Runenzeichen gefunden wurde, welcher genau dem oben gezeigten mittleren Runenzeichen entspricht. Ob unser Vorfahre vielleicht damit die Fruchtbarkeit des Ackers beeinflussen wollte?

Priorlinde-

„Was wirst du finden

befragst du die Runenstein

die hochheiligen,

welche Götter schufen,

Fimbuthal färbte:

Am besten tut wer schweigt.“

(Edda, VI, Havamal)

Priorlinde

Der wohl bekannteste Baum der Region Hagen: die 1947 unter Naturschutz gestellte 1000-jährige

Priorlinde im heutigen Zustand.

„Priorlinde“. Ihre nach Süden gerichtete geschützte Lage und die durch den Tiefentalbach ständig gesicherte Bodenfeuchtigkeit erhielten sie lange lebensfähig. Der Baum ist eine Kandelaber-Linde – ihre Hauptäste breiten sich erst in ungefähr zwei Meter Höhe waagrecht aus, um dann senkrecht nach oben zu steigen. Früher – so heißt es – hätten an einer solchen Linde Tanzfeste stattgefunden. Mittlerweile ist von dem ehedem 30 Meter breiten und 25 Meter hohen Baum nur ein bemitleidenswerter Torso erhalten geblieben. Der Linde unmittelbar benachbart: der Wohnplatz „Kluse“, ein früheres Dahlsches Lehen. Einer Legende zufolge soll der im 16. Jh. erstmals genannte „Kotten Kluse“ auf heiligen Boden errichtet worden sein. Vor dem Baum: ein Stein, in den einige Runen eingeritzt sind.

Priorlinde.

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