Der Finking und die Zwerge./ Tod in der Volme am Finking.

Der Finking und die Zwerge./ Tod in der Volme am Finking.

Bei Dahl liegt die Finkingerlei, eine Felswand mit einer kleinen Höhle, worin einst die Zwerge hausten, treue Hirten und emsige Diener in der Küche und Stall, für den gegenüberliegenden Finkingerhof. Einem der

Die Finkiger Höhle.
Der Steilhang zur Finkiger Höhle.

Zwerge, der besonders treu sein Vieh gepflegt und gehütet, legte der Hofbauer einst seinen neuen Anzug auf den Posten des Hoftores. Da wurde der Zwerg traurig, denn er glaubte, man wolle ihn los sein. Er nahm den Anzug und entfernte sich. Mit ihm verschwanden auch die anderen Zwerge für immer.

Die ausgeprägte Nebel-grenze in den sauerländischen Bergen gab wahrscheinlich Anlass zu den Sagen und Geschichten von der weißen Gestalt. Wer selbst einmal die phantastischen Nebelbildungen in den Abend und Nachtstunden beobachtet hat, wird für manches eine Erklärung

Tod in der Volme am Finking.

finden. Märchenhafte Stoffe finden wir in den Sagen vom Schlangenkönig, von den Zwergen auf dem Finking und dem verwandten Hüttenmännchen von den Kartenspielern im Lunker dem vergrabenem Schatz bei Bölling, dem Teufelsloch, der Zwergin und dem Riesen. Eine große Rolle spielte der Hexenglaube, der in einer ganzen Reihe von Sagen das Grundmotiv bildet.Der Humor kommt nicht zu kurz. Mögen diese alten Geschichten eine wenig zur Steigerung des Gefühls der Verbundenheit mit der eigenen Heimat beitragen.

Die Finking Höhle.

  

Die Finkinger Höhle.

Die größte Gang-höhe beträgt ca. 2,50 m, die größte Breite 1,20 m. Die Wände werden durch anstehendes Urgestein gebildet, das glatt und scharfkantig und stellenweise verstürzt ist.Der Haupteingang ist ca. 6 m lang. Die Absteigen bereitet, – bis auf das Erreichen der Höhle selbst – einige Schwierigkeiten. Der Hang fällt ziemlich steil ab zur B 54, Laub und lokerer Boden erschweren den Abstieg.

Tod in der Volme am Finking.

Im Dahler Kirchenbuch berichtet beispielsweise Pfarrer Baedeker (1783 – 1825) von einer solchen verhängnisvollen Durchquerung des Flusses mit einem Pferdefuhrwerk. Der 17-jährige Caspar Henrich

Der Finking Ausschnitt aus der Vermessungskarte von Johann Peter Hobräck 1772.

Rittinghaus aus Muhle im Kirchspiel Halver befuhr am 8. Februar 1791 morgens gegen 9 Uhr mit seinem Fuhrwerk, das Roh: Eisen geladen hatte, die sogenannte Landstraße nach Hagen. Bei Finking wollte er die Volme – Furt durchfahren. Er führte sein Pferd zunächst bis an den Fluss, um dann beym Einfahren auf die Karre zu springen. Dabei rutschte er jedoch ab und fiel so unglücklich, dass er direkt vor ein Vorderrad fiel, das Rad überrollte seinen Hals. Durch die Vorgänge des Sturzes scheute das Pferd und blieb stehen. Ein auf der anderen Seite der Volme wartender Fuhrmann, der das Unglück beobachtet hatte, eilte sofort herbei. Auch die Bewohner des nahen Kottens Finking kamen, durch die Schreie aufmerksam geworden, sogleich zur Hilfe und man trug den Verunglückten, der noch einige Zeichen des Lebens von sich gab, ins Finkinger Haus. Dort verstarb er jedoch nach einigen Minuten, wie der Pfarrer vermerkt. Eine Karte von 1772 vermittelt uns ein präzises Bild von der Örtlichkeit des Unfallortes. Der Siedlungsplatz Finking lag und liegt in einem Volmebogen, an der

    

Die Brücke zum Finking mit Volmebett und der B 54.

Unglücksstelle waren wegen des Volme – Bogens zwei Furten zu durchqueren. Die Kottenstelle Finking ist zwischenzeitlich verschwunden, heute befindet sich dort eine Wohn – und Industriebebauung sowie die

                  

Der Finking.                                    Der Hof Finking ist am 19.4.1904 abgebrannt.

gleichnamige Bushaltestelle „Finking“ an der Bundesstraße. Durch Anschüttung und Verbauungen ist von den ehemaligen Furten nichts mehr zu erkennen. Der Unglücksfall wurde sogleich dem Pfarrer

  • Brücke am Finking, mit der alten B 54 
  • und der Heilstätte im Hintergrund.

Baedeker in Dahl mitgeteilt, der seinerseits dem königlichen Landgericht in Hagen zwecks amtlicher Untersuchung Bericht erstattete. Aufgrund seiner genauen Darstellung erhielt er jedoch ohne weitere Ermittlungen die Weisung, den Leichnam des jungen Fuhrmanns nach Muhle zu seinen Eltern transportieren zu lassen. Die Eltern des Verunglückten hatten übrigens dem Dahler Pfarrer die Gebühren für die Beisetzungs – Predigt zu bezahlen, die diesem durch die Überführung der Leiche zum Heimatort entgangen waren. Ebenso hatten die Eltern dem Dahler Schulmeisters und Küster entsprechende Gebühren zu entrichten, gerade so, als hätten diese die Leiche mit Gesang zum Friedhof begleitet und die Glocken geläutet.

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