Kupferzeche Gabe Gottes (Zeche Lina)

Kupferzeche Gabe Gottes (Zeche Lina)

Schüttanlage an der Kupferzeche Gabe Gottes.

Nach Lage der Dinge ist davon auszugehen, dass in Rummenohl bereits im Mittelalter Kupfer –  Erze abgebaut wurden. Dass der Kupferbergbau im Verlauf der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts     eingestellt wurde ist darauf zurückzuführen, dass der Gehalt an reinem Kupfer zu gering ist. Fest steht, dass das Haus Dahl den Betrieb in zunehmendem Maße subventionieren musste. Vor dem Hintergrund, dass durch die

Schüttanlage mit Gleisanschluss am Rummenohler Bahnhof.

technische Entwicklung bessere Hilfsmittel und mit der Eisenbahn ein billigeres Transportmittel zur Verfügung standen, startete 1901 ein Düsseldorfer Unternehmen Gabe Gottes (Zeche Lina) erneute Schürfversuche. Gewerkschaft Kupfererzzeche Lina Rummenohl, den 20.6.1917                  Gabe Gottes In der Nähe des Rummenohler Bahnhofs befand sich ein Bauernhof, die Bäuerin hieß Lina, die Kumpels die jeden Tag zur Kupferzeche fuhren holten sich auf dem Bauernhof ihre Tagesration an Lebensmittel, Eier, Butter, Käse, usw. was der Hof sonst noch abwarf. So entstand der Name „Heute fahren wir wieder nach Zeche Lina“.  

Älteste Spuren industrieller Arbeit.

Die ältesten Spuren industrieller Tätigkeit finden sich bei Dahl im Kirchsiepen und in der sog. Kammer Helle (Helle -Halde). An erster Stelle finden sich noch 2 Schlackenhaufen, an letzterer einer. Hier hausten in alter Zeit die Iserschmitten. An der im Kirchsiepen gelegenen Stelle führte die alte Frankfurter Straße, welche sich über die Höhe von Hagen über Hunsdieck nach Lüdenscheid hinzieht, in das Tal hinab. Die älteste Eisenschmelzung geschah in einer Zeit, die sich nicht mehr näher beweisen lässt, es dürfte sich wohl nach verschiedenen Anhaltspunkten, die wir besitzen, noch vor dem Jahre 1500 gewesen sein. Eversmann hat noch eine Urkunde aus dem Jahre 1436 gekannt, in der Iserschmitten in Dahl erwähnt werden. Eversmann S. 216).

  • Untere Kammer Helle. Der Eingang ist verschlossen
  • zugänglich für Fledermäuse.

Die Veranlassung gab das Auffinden von Eisenstein, Holzkohle war in genügender Menge bei dem dichten Waldbestande zu erhalten.

Über den Bergbau im Amte Breckerfeld in geschichtlicher Zeit berichtet Jacob am Ende 1688.

„Kupferbergwerk aufm Langscheit, Kirspels Dahl im Amt Wetter, auch Eisenstein im Kirspel Breckerfeldt und Hülschede. Mit dem Lagscheider Kupferbergwerk der Herr Domdechant von Brabeck am 15. Decemb. 1674 belehnt worden, soll 3 Jahr Freyheit haben, es findet sich aber nichts, dass davon eingekommen seie. Gleichfalls ist derselbe auch mit dem Eysensteingang im Kirspel Breckerfeld und Hulschede am 13. Januarii 1677 belehnt worden, dass 3 Jahrzehnt Freyheit genießen sollen“.

Eysenwerk in den Kerspelen Breckerfelt und Hulschede. Diesertwegen ist am 17. Jannarii 1677 an Rentmeistern zu Hoerde, Johann Wilhelm Mascherell, befohlen, dass derselbe berichten solle, was es mit diesem Bergwerke vor eine Beschaffenheit habe, und das der Domdechant zu Hildesheim und Belehnung Aufsuchung gethan haben.“

In einer Anmerkung zu dem Berichte aus späterer Zeit heißt es,

„Friedrichs Zeche. Kupfer Bergwerk am Kampfer Berg eine Stunde von Breckerfelde. Ert. Prot. De anno 1742. Daselbst wurde ein Schacht im frischen Felde abgeteuft, und war schon 7 bis 8 Lachter tief, durch denselben setzten viele Spathtrümmer mit eingesprengten Ertzen, auf deren Zusammenscharren man hoffte, die Alten hätten einen sehr langen Stollen in den Berg getrieben, man fand aber keine Spur von gewonnenen Erzen. Gewerke waren H. Bergmeister Goldberg und H. Chirurgus Saalmann et Consorten.“

  • Stollen Untere Kammer Helle.

Im 18. Und 19. Jahrhundert ist im Amtsbezirk Breckerfeld erneut nach mineralischen Schätzen geschürft worden, um diese zu gewerblicher Arbeit zu verwenden. Aus einem Schreiben des Besitzers von Haus Dahl Gerstein vom 13. Dezember 1856 an den Landrat entnehmen wir folgendes. (Landratsamt Hagen.)

„In uralter Zeit soll bei Rummenohl ein Kupferbergwerk betrieben sein, von solchem alten Bergbau ist noch ein Stollen vorhanden.

Im Jahre 1838 hat dann ein Unternehmer wieder in den Stollen geschürft, hat mir meinen Grund und Böden haufenweise mit Ausraum verschüttet und ist dann davon gelaufen. Ich habe den Dreck wieder wegfahren lassen müssen. Seitdem hat mit meinem Wissen und Willen niemand Schürfarbeiten in jenen alten Bergwerken vorgenommen. Ich habe denselben (den Stollen) dann zu einem Felsenkeller bestimmt, mit einem Lattentor und der Überschrift „Felsen = Keller“ versehen lassen.

  • In der Nähe der Katholischen Kirche befindet
  • sich der Kupfer Stollen. 

Lange nachdem das geschehen war, Mitte November d. J.. als ich auf Haus Dahl Geschäfte hatte. Kam dann ein Mann angeblich von Witten, wie ich meine, und verlangte, dass ich den Felsenkeller solle aufschließen lassen, weil er auf Erze geschürft und gemutet habe. Ich habe dies aber verweigert.“

In jener Zeit lagen Kupfermutungen von Chr. Lizätha bei Rummenohl vor. Der von Gerstein erwähnte Stollen gehörte zu dem alten Bergwerk „Gabe Gottes“. Diese Gabe Gottes wurde von G. Apelmann unter dem Namen Gotthelf als neue Mutung vom Kgl. Bergamt gegen Gersteins Einspruch zugelassen, während Lizätha sein Mutungsgesuch zurückzog. Auch später ist dort noch geschürft, aber wie die vorhergehenden Schürfungen ohne Erfolg.

Meyer  saht in seiner Chronik. „Oberhalb des jetzigen Stationsgebäudes befand sich am Langscheder Berge um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein Kupferbergwerk „Gabe Gottes“,“ Die Stelle ist eine andere wie die eben genannte, sie liegt in der Nähe des Bahnhofs Priorey. „Es wurden offenbar mehrere Schürfungen von der „Gabe Gottes“ vorgenommen. Eine Karte des Bergwerks vom Juni 1760 ruht im Archiv des Hauses Dahl. Der Betrieb scheint aber nicht lohnend gewesen zu sein, da das Haus Dahl für seine Kuxen wiederholt eine Zubuße entrichten musste. In jüngster Zeit (1901) ist der Betrieb in der alten Grube von einer Düsseldorfer Gesellschaft wieder aufgenommen und ein neuer Stollen in der Nähe von „Weide“ getrieben worden. Man glaubte, dass die heutigen verbesserten Hilfsmittel beim Bergbau und die Möglichkeit, das Erz bequem mit der Eisenbahn fortschaffen zu können, einen befriedigen Ertrag sichern würden. Da jedoch der Erfolg ausblieb, wurde die Arbeit nach einigen Wochen wieder eingestellt.“

  • In diesem Berg befindet sich das
  • ehem. Kupferbergwerk Gabe Gottes.

Ferner ist am Grabweg ein Stollen nach Kupfer Anfang des 18. Jahrhunderts in den Berg getrieben, aber ohne Erfolg.

Am Sürenhagen ist nach Eisenstein in den 50er Jahren geschürft worden, doch sind die Schürfungen nach kurzem wieder eingestellt worden.

Bei Wahnscheid waren Ende der 60er Jahre Mutungen auf Eisenstein gestellt worden. Diese mussten aber wegen zu geringer Ausbeute wieder aufgegeben werden. Es lagert dort noch Abraum.

An der Epscheid, an der Chaussee nach Breckerfeld, hat man vor etwa 40 Jahren nach Bleierz gesucht. Nach dem aufgeschütteten Abraum heißt ein dort stehendes Haus noch die Halde.

Ferner ist Anfang der 60er Jahre bei Breckerfeld im Breloh an einer früher schon einmal durchforschten Stelle nach Erzen geschürft worden und auch etwas Ausbeute erzielt. Die Flur heißt heute noch „auf der Kuxe“.

Endlich ist in den 60er Jahren in den zum Gute Schöpplenberg gehörigen Bergen (Gemeinde Waldbauer)für den Hochofen in Haspe nach Eisenstein gesucht worden, an einer Stelle, wo in älterer Zeit Mineralien gefunden waren. Die Förderung war minimal (Akten Enneperstraße 1860.)

Mehrere sonstige unbedeutende Schürfungen sind ohne Erfolg geblieben.

Joh. Rembert Roden berichtet 1754, „Im Amte Breckerfeld ist ein Eisenbergwerk und Schmelzhütte angelegt, aber noch nicht im Stande.“ Es ist aber nicht mehr festzustellen. Wo diese lag.

2 Kommentare

  1. Ein sehr schöner und anschaulicher Bericht zu dem Thema. Überwältigend wie wenig man über seine Heimat weiß, im Hinblick auf die kulturellen Aspekte. Sehr gelungener Artikel und Website.

  2. Vielen Dank für die vielfältigen und reichhaltigen Informationen auf der gesamten Seite!

    Gibt es genauere Angaben zum Standort des Stollenmundlochs? Eine Suche am Wochenende, ausgehend von der Mündung des Plattebachs in den Heidebach blieb erfolglos.

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